In den hessischen Osterferien waren 11 Teilnehmerinnen aus dem Stadtteilzentrum Westend der Abteilung Jugendarbeit des Amtes für Soziale Arbeit und ihre Begleitpersonen im Rahmen von Wiesbaden International für eine Woche erstmalig zu Gast in Dubrovnik in Kroatien. Der Wunsch nach Kroatien zu reisen entstand im Rahmen der Mädchenarbeit im Stadtteilzentrum Westend. Die Idee wurde von den pädagogischen Fachkräften Marie Modellatore Pedicini und Paula Tadic aufgegriffen und in die Wege geleitet.
Mit Unterstützung von Philipp Hanusch, der als Bildungsreferent für das Netzwerk „Wiesbaden International“ in der Abteilung Jugendarbeit des Amtes für Soziale Arbeit tätig ist, und der kroatischen Partnerorganisation „Center za karijere mladih Dubrovnik“ (Center für Karrieren junger Menschen in Dubrovnik), sowie dem zuständigen Leiter und Gastgeber Emilio Butigan, haben die Wiesbadener Mädchen an einem vielfältigen Kultur,- Freizeit,- und Bildungsprogramm teilnehmen können.
Selbstverständlich kamen die Wiesbadener Teilnehmerinnen auch in Kontakt und in den Austausch mit Mädchen aus Kroatien. Gemeinsam mit 10 Teilnehmerinnen aus der Stadt Dubrovnik haben sie an zahlreichen Aktivitäten im Rahmen der Internationalen Jugendbegegnung teilgenommen. Neben dem Besuch eines Jugendzentrums und einem Tagesausflug auf die Insel Lokrum, die unter Naturschutz steht, stand eine Stadtführung auf dem Programm.
Zahlreiche Stufen wurden beim zwei Kilometer langen Rundgang auf der historischen Stadtmauer erklommen. Oben angekommen wurden die Teilnehmerinnen beider Länder mit einem atemberaubenden Blick auf die terracottafarbenen Dächer und das azurblaue Meer belohnt. Die Teilnehmerinnen haben viel über die „Perle der Adria“, wie Dubrovnik auch genannt wird, und die Geschichte der Stadt erfahren können.
Unter den Stufen der Stadtmauer wurden die Teilnehmerinnen beider Länder herzlich von Ana Cvjetkovic vom Verein Desa empfangen. Die Organisation Desa ist seit 1991 tätig und hat sich aufgrund des Schreckens des Jugoslawienkriegs gegründet, um Kriegsopfer zu unterstützen und sie legte dabei den besonderen Fokus auf die Unterstützung von Frauen und ihre Kinder. Die Themen soziale Gerechtigkeit und Solidarität zählen heute zu den inhaltlichen Schwerpunkten des Vereins. Dies umfasst auch die Wahrung von traditioneller weiblicher Handwerkskunst, sowie die Themen Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit.
Vor Ort konnten sich die Teilnehmerinnen in einem Workshop erproben und verzierten mit Bienenwachs und einem Sud aus roten Zwiebeln Ostereier auf eine kunstvolle Art und Weise.
Kreativ ging es ebenfalls auf der vorgelagerten Insel Lokrum zu, die unter Naturschutz steht. Nach einer gemeinsamen Bootsfahrt wurden die Mädchen von lokalen Künstlerinnen in einem „Klassenzimmer inmitten der Natur“ begrüßt.
Hier konnten sich die Teilnehmerinnen in der filigranen Bemalung von Keramiktellern erproben und sich gleichzeitig ein Unikat als Andenken fertigen.
Die Themen Natur und Nachhaltigkeit wurden auch mit einer Müllsammelaktion am Strand von Dubrovnik aufgegriffen. Bei der Aktion haben sich die Teilnehmerinnen besonders auf das Sammeln von Plastikmüll konzentriert. Im Anschluss an die Müllsammelaktion, wurde das innovative Unternehmen „Recycling Maritimo“ besucht, das aus Plastikmüll originelle Accessoires und Gebrauchsgegenstände fertigt. Der Geschäftsführer Marjan Zitnik, der schon immer eine große Liebe zum Meer hatte, berichtetet, dass er 2015 die Firma gegründet hat, um den Plastikmüll wiederzuverwerten und auf die Problematik aufmerksam zu machen.
Als Andenken erhielten alle Teilnehmerinnen ein Schmuckstück, dass aus recyceltem Plastikmüll besteht.
Mit einem Koffer voller Erinnerungen reisten die Wiesbadener Gruppe nach einer Woche Aufenthalt Dubrovnik wieder in ihre Heimatstadt. „Wann reisen wir wieder nach Kroatien?“, fragten die Teilnehmerinnen beim Abschied.
Eine Rückbegegnung der Gruppe aus Dubrovnik in Wiesbaden ist bereits für November 2024 geplant. Emilio Butigan vom CKM, der übrigens seine Kindheit in Wiesbaden verbracht hat, freut sich sehr über die gelungene Kooperation mit dem Stadtteilzentrum Westend aus Wiesbaden. „Ich freue mich sehr darüber, dass wir im Hebst 2024 mit den Mädchen aus Dubrovnik eine Rückbegegnung planen und wünsche mit einer festen Kooperation mit der Landeshauptstadt Wiesbaden.“
Die ersten Internationale Jugendbegegnung für Mädchen zwischen Wiesbaden und Dubrovnik wurde über das Programm Erasmus + „Jugend“ finanziell gefördert.
Text: Marie Modellatore Pedicini und Paula Tadic; Fotos: Pedicini, Tadic, Mahi-Moussa